Datenschutz? Echt jetzt?
Wieso eigentlich Datenschutz? Was ist so spannend daran? Wo liegt meine Motivation?
Vielen Leuten, die ich getroffen habe, ist der Datenschutz ein rotes Tuch. Überbürokratie, Täterschutz, Wirtschaftsbremse und überhaupt der Tod von Big-Data und Künstlicher Intelligenz. Meine erste Berührung mit dem Datenschutz hatte ich schon im Studium. In einem Semester mussten die Wirtschaftsinformatiker „Datenschutzrecht“ belegen. Die Vorlesung gab Prof. Podlech, einer der Kläger gegen die Volkszählung und ein Urgestein des Datenschutzes. Ich war nicht gut, habe aber den Sinn mitnehmen können. Datenschutz ist nicht der Schutz von Daten, es ist der Schutz von Persönlichkeitsrechten. Und dieser Schutz ist seit den 90ern nicht weniger wichtig geworden. Kaum vorstellbar, was heute Unternehmen und Staaten über nahezu alle Personen wissen. Die DSGVO ist hier ein Fortschritt. In der deutschen Fassung wird als ein Ziel eine „Verarbeitung nach Treu und Glauben“ aufgezählt. Die englische Fassung verwendet hier das griffigere Wort: „fair“. Und darum geht es. Auch in der Welt der Informationen soll es fair zugehen. Insbesondere weil mit zunehmendem Einfluss der Informationen auf Entscheidungen auch die reale Welt sonst schnell unfair(er) wird.
Die Aufgabe besteht nun darin, Prozesse und Verarbeitungen so zu gestalten, dass Sie fair, sicher und legal sind, gleichzeitig aber auch wirtschaftlich. Meines Erachtens geht das nicht mit besonders weiter Auslegung des Datenschutzrechts oder noch genauerem Wegschauen, sondern funktioniert mit Nachdenken und innovativen Ideen. Es fängt damit an, sich die Zwecke genau zu überlegen, dann Möglichkeiten zu suchen, Verarbeitungen wirklich datenschutzgerecht zu gestalten. Die Corona-Warn-App war ein gutes Beispiel dafür. Aus einer dystopischen Idee, jeden Standort jedes App-Benutzers zwangsweise zentral speichern und abgleichen zu wollen, entstand eine im Wesentlichen anonyme, dezentrale technische Lösung, deren Teilnahme auf Freiwilligkeit beruht und dennoch – oder wie ich glaube deshalb – eine weite Verbreitung fand.
Kontakt aufnehmen
Sie haben Fragen oder wünschen eine Beratung bezüglich Datenschutz?
Dann nehmen Sie gerne Kontakt mit mir auf.